Iran: 8 Naturschützer im Gefängnis

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8 iranische Wildbiologen und Naturschützer sind seit einem Jahr im Gefängnis. Ihr Fall tritt jetzt vor Gericht in eine kritische Phase.

Den Wildbiologen wurde der Einsatz von Wildkameras zur Erforschung der bedrohten asiatischen Geparden (geschätztes Vorkommen im Iran: 50 Tiere) zum Verhängnis. Die Behörden werfen den Mitarbeitern der „Persischen Stiftung für das Wildtiererbe“ Spionage und Hochverrat vor. Die 8 Personen werden als unpolitische und im Naturschutz engagierte Wissenschaftler und Environmentalisten beschrieben. Ihre Arbeit wurde politisiert, und dies hatte tragische Folgen.

Wildkamera
Der Einsatz von Wildkameras zur Erforschung der bedrohten asiatischen Geparden wurde den Wildbiologen zum Verhängnis (Symbolbild: Sophia Lorenzoni)

Morad Tahbaz, Gründer der privaten Stiftung, war zusammen mit 8 weiteren Vereinsmitgliedern im Januar 2018 verhaftet worden. Laut Amnesty International wurden in dem Zusammenhang 63 weitere Umweltaktivisten im Laufe des Jahres 2018 ins Gefängnis gesteckt. Der ebenfalls verhaftete Geschäftsführer der Stiftung, Kavous Seyed-Emami, war nach 2 Wochen Gefängnis tot. Angeblich hatte er Selbstmord begangen. Seine Söhne fordern eine unabhängige Untersuchung, da die Begleitumstände des angeblichen Suizids mysteriös sind.

Die Nichtregierungsorganisation arbeitete mit Genehmigung der iranischen Regierung. Offensichtlich wurde ihr die finanzielle Unterstützung der amerikanischen Tierschutzorganisation Panthera zum Verhängnis. Deren Mitgründer und Vorsitzender, Thomas Kaplan, ist ein Milliardär mit Interessen in der Ölindustrie. Er unterstützt gleichzeitig aktiv eine amerikanische Lobbygruppe gegen ein „nukleares Iran“.

rdb

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