Neuseeland – Ausrüstung

1945

Betrachtet man die Ausrüstung der Einheimischen, wird schnell klar, dass die klassische deutsche Jagdausrüstung und Bekleidung unter den Bedingungen in Neuseeland schnell an ihre Grenzen stößt und die Einsatztauglichkeit begrenzt ist.

Der dichte Busch, das anspruchsvolle Gelände und die wechselnden Wetterbedingungen, mit bis zu vier Jahreszeiten an einem Tag, fordern solide, verlässliche Ausrüstung.

Pirsch im Busch
Hier ist geräuscharme Kleidung in gedeckten Farben zu empfehlen. Tarnkleidung ist hier, anders als in Europa, sehr populär und auch zu empfehlen. Leichte Wanderschuhe geben das notwendige Gefühl für den Untergrund und ermöglichen so eine lautlose Fortbewegung. Im Busch sollte so wenig wie möglich mitgenommen werden. Im unwegsamen Gelände bieten Bäche und Quellen in den meisten Fällen zahlreiche Möglichkeiten zum Stillen des Durstes. Ferngläser zum Ansprechen können im Camp bleiben. Da die Sicht im dichten Unterholz ohnehin sehr begrenzt ist, reicht das Zielfernrohr zum Ansprechen aus.

Echte „Kiwis“ nehmen für eine Tagestour ein paar Schokoriegel, ein Jagdmesser mit Wetzstahl, ein volles Feuerzeug zur ständigen Überprüfung des Windes und ihre Waffe mit – mehr nicht !

Die Jagdwaffe ist idealerweise mit einem kleinen Zielfernrohr (1,5-6×42 oder 3-9×40 )ausgestattet. Die Schussentfernungen liegen zwischen 10 und 70 Meter. Von der Möglichkeit, im hügeligen Gelände über ein Tal auf den Gegenhang zu schießen abgesehen, bieten sich nur selten weite Schüsse an. Es ist zu empfehlen, die Laufmündung mit einem Klebestreifen vor Verschmutzungen zu schützen.

Bergjagd

Hier ist ein kleiner Sitzrucksack nicht so hinderlich wie im dichten Busch. Da am Berg mehr Ausrüstung mitgenommen werden muss, ist er ohnehin unverzichtbar. Das beste Fernglas, das man sich leisten kann, und ein gutes Spektiv sind unbedingt mitzubringen. Leistungsstarke Ferngläser in der Kategorie 10×40 oder, wem das Gewicht nichts ausmacht, auch 15×56 sind ideal, um das Wild hoch in den Bergwänden zu entdecken.

Sehr gut eingelaufene (dazu reicht ein Spaziergang im Wald nicht aus!), stabile Bergschuhe sind ein Muss, um sich vor Verletzungen an den Füßen zu schützen und festen Halt zu finden.

Wer so weit reist, sollte gut mit seiner Waffe vertraut sein, denn im Gebirge muss mit weiten Schüssen gerechnet werden. Schussentfernungen bis 300 Meter verlangen nach einer präzisen Jagdwaffe mit stark vergrößerndem Zielfernrohr und gutem Abzug. Das Kaliber sollte möglichst rasant sein, um weite Schüsse zu ermöglichen. Büchsen im Kaliber .270 Winchester und 7mm Remington Magnum werden häufig geführt.

Zur sicheren Entfernungsbestimmung kann auch ein Laser-Entfernungsmesser sehr hilfreich sein. Alle Optiken sollten wasser- und luftdicht sein, um ein Beschlagen der Linsen bei wechselnden Wetterbedingungen zu vermeiden.

Ins Gepäck gehört auch ein Erste Hilfe Set, Regenzeug und etwas leichte Verpflegung sowie ein zusätzlicher Pullover, wenn es beim Rasten kalt wird. Für den Fall, dass man vom Berg oder aus dem Busch im Dunklen zum Camp zurück muss, sollte eine Stirnlampe in keiner Ausrüstung fehlen. Funktionsunterwäsche schützt vor Erkältung nach schweißtreibendem Aufstieg. Eine Kappe schützt vor der Sonneneinstrahlung und hält Regen aus dem Gesicht.

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