UK: Trophäen-Exportverbot ist vom Tisch

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Der wegen magerer Performance auf vielen Politikfeldern arg gebeutelte britische Premier Boris Johnson erlebt derzeit nun auch noch einen „shit storm“ seiner Freundinnen und Freunde von der Tierrechtsfraktion.

Mit Carrie Symonds zog 2019 eine bekennende Jagdgegnerin in die Downing Street 10 ein (Foto: picture alliance / empics / Victoria Jones)

Denn das vor zwei Jahren angekündigte Verbot der Ein- und Ausfuhr von Trophäen ist immer noch nicht in Kraft. Britische Tier-NGOs kritisieren ihn und seine Regierung deshalb heftig.

Dabei ist der Premierminister der Tierszene eigentlich zu Diensten, seit er mit seiner jetzigen Ehefrau, der Aktivistin Carrie Symonds, liiert ist. Vor zwei Jahren ließ der an Wildtieren eher wenig interessierte Johnson, der Königin in die Thronrede hineinschreiben, seine Regierung werde die Einfuhr und Ausfuhr von Jagdtrophäen verbieten.

Von der britischen Jägerschaft war anschließend wenig zu hören. Ihr Verband, die „Britische Vereinigung für Jagd und Naturschutz“ (BASC), ging auf Tauchstation und hoffte offenbar zunächst, der Kopfschmuck einheimischer Rot- und Damhirsche, der den Landgütern durch Jagdtourismus gute Einnahmen beschert, würde außen vor bleiben. Erst als deutlich wurde, dass die Aktivisten alle Trophäenjagd beenden wollen, wurde auch der BASC aktiv. Nach internen Informationen ist zumindest ein Verbot des Exports von Jagdtrophäen aus Großbritannien jetzt vom Tisch. Afrika muss es als Höhepunkt der Heuchelei empfinden, dass jetzt voraussichtlich britische Trophäen von Verboten ausgeschlossen werden, die Einfuhr afrikanischer jedoch weiter verboten werden soll.

Die Ergebnisse einer offiziellen Konsultation der staatlichen DEFRA über die Vor- und Nachteile der Trophäenjagd in Afrika sind immer noch nicht veröffentlicht. Dem Vernehmen nach waren die Eingaben „pro Jagd“, viele davon aus Afrika, voller Fakten und die „dagegen“ faktenschwach und voller Emotion. Offenbar traut man sich deshalb nicht, die zahlreichen Antworten öffentlich zu machen.

Stattdessen hat nun das Parlament unter Leitung eines bekennenden Tierrechtlers eine erneute Konsultation zur Trophäenjagd begonnen. Zwei Wissenschaftlerinnen, die nachhaltigen Jagdtourismus als sinnvoll ansehen, wurde der Zugang zur ersten Sitzung mit einem Trick verwehrt: „Das Treffen findet nicht statt“, teilte man den beiden mit.

rdb

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