Mitglieder der CAMPFIRE-Vereinigung in Simbabwe haben das Schulterpräparat eines britischen Rothirsches von einem Präparator in Schottland gekauft und medienwirksam als Zeichen des Protests nach Simbabwe eingeführt.
Mitglieder der CAMPFIRE-Bewegung in Simbabwe mit ihrer eingeführten schottischen Jagdtrophäe (Quelle: Campfire Association /Internet)
Sie protestieren mit dem Import der Trophäe des Zwölfenders dagegen, dass das britische Unterhaus schon wieder mal über ein Importverbot für Jagdtrophäen aus Afrika abstimmen wird. Die früheren Versuche waren sowohl von den Regierungen und Naturschutzorganisationen im Südlichen Afrika als auch von zahlreichen Wissenschaftlern als neo-kolonial, rassistisch und gegen den Wildschutz gerichtet abgelehnt worden. Getrieben wurden die parlamentarischen Initiativen von Tierrechtsorganisationen sowie Stars und Sternchen. Es ist nicht vorgesehen, den Export britischer Jagdtrophäen auch zu verbieten. Im Gegenteil, im eigenen Lande will man den Wildbestand, vor allem die Hirsche, radikal verringern.
Campfire vertritt seit über 40 Jahren die Interessen der Dörfer in Simbabwe, die vom Jagdtourismus profitieren. Einer ihrer Sprecher sagte laut der Tageszeitung „The Scotsman“: „Das gleiche alte Vorurteil, die gleiche Heuchelei – britische Politiker sind erneut dabei, einen weiteren kontraproduktiven Gesetzentwurf vorzulegen. Das ist der fünfte Versuch innerhalb von drei Jahren, den Import von Jagdtrophäen zu verbieten. Wann werden sie kapieren, dass Afrika selbst am besten weiß, wie wir mit unserer Tierwelt umgehen? Wann werden sie lernen, unsere Regierungen respektieren und zu konsultieren?“.
Der Gesetzentwurf hat die erste Lesung bereits durchlaufen. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im britischen Parlament ist sicher, dass er durchgeht. Möglicherweise kann man ihn im Oberhaus wieder zu Fall bringen, wie es auch früher schon geschehen ist.
rdb