Anfang März wurde von dem zuständigen Minister in Alberta ein dreijähriges Moratorium der Grizzlyjagd angekündigt. Zur Begründung des Jagdverbots wurde vom Minister die Unsicherheit über den Bestand der Braunen in Alberta angeführt. Ferner habe die Jagd den größten Einfluss auf der Mortalität der Grizzlies, und sie sei von allen Faktoren am leichtesten zu kontrollieren. Der Bestand in Alberta, der auf etwa 700 geschätzt wird, ist aber umstritten.
Gleichzeitig mit dem Moratorium wurde ein Plan zur Erhöhung des Bestandes vorgestellt. Die wichtigsten Punkte aus diesem Plan sind neben dem Jagdverbot eine Erschwerung des Zugangs zu sensiblen Grizzly-Lebensräumen und die Erhebung von Daten zur genaueren Feststellung der Zahl der Grizzlies in Alberta. Die Maßnahmen sollen jedes Jahr auf ihre Effektivität geprüft werden.
Alberta hat zur Kontrolle der Pläne zwei amerikanische Biologen berufen, die bei Untersuchungen über Grizzlies in Montana und im Yellowstone Nationalpark beschäftigt waren. Einer der Biologen schließt die Möglichkeit einer begrenzten Jagdsaison auf männliche Bären nicht aus und betont vielmehr den großen negativen Einfluss der fortschreitenden Vernichtung von Lebensräumen. Er kritisiert auch die fehlende Begründung für die Schätzung des Bestandes auf 700 Grizzlies. Der zweite Biologe möchte die Jagd nur wieder öffnen, wenn alle Daten gesammelt und analysiert sind und die Zahl der Lizenzen durch die Analyse begründet werden kann. F.