In Kigali (Ruanda) endete der erste afrikanische Kongress über Naturschutzgebiete (APAC) mit einem Bekenntnis zur Mitsprache Afrikas beim Naturschutz. (Foto: S. Wunderlich/Archiv Baldus)
In Kigali ging die afrikanische Konferenz über Nationalparks und andere Naturschutzgebiete mit einer gemeinsamen Erklärung zu Ende.
Der „Africa Protected Areas Congress“ (APAC) der Weltnaturschutzunion (IUCN) war das erste Treffen afrikanischer Regierungen, Bürger und Nichtregierungsorganisationen zur Zukunft des Naturschutzes in Afrika. Anders als bei den großen Umweltkonferenzen üblich, bestimmten diesmal aber nicht die Industrieländer, sondern die Afrikanerinnen und Afrikaner selbst den Ton. Die Konferenz stellte fest: Die lokalen Gemeinden und die Indigenen müssen in Zukunft bei Entscheidungen rund um den Naturschutz einbezogen werden!
Deshalb müssen internationale Gremien wie IUCN, das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) oder die Biodiversitätskonvention (CBD) bei ihren Entscheidungen die Rechte und Interessen betroffener Menschen vor Ort stärker berücksichtigen. Auf den Korridoren hörte man immer wieder, dass es den Afrikanern stinkt, wenn reiche Nichtregierungsorganisationen in den Industrieländern ihre Regierungen unter Druck setzen, um den Naturschutz in Afrika mit Nutzungs- und Importverboten nach ihren eigenen Vorstellungen auszurichten.
Dr. Dilys Roe, Vorsitzende der IUCN-Expertengruppe für nachhaltige Nutzung und Einkommenssicherung: „Auf der Konferenz war festzustellen, dass nachhaltiger Nutzung in Zukunft eine Schlüsselrolle beim Management von Schutzgebieten in Afrika zukommen wird. Fototourismus und Jagd liefern heute schon den Löwenanteil ihrer Finanzierung.“ Die sambische Naturschützerin Bupe Banda, Vertreterin eines Zusammenschlusses von lokalen Gemeinden aus neun südafrikanischen Staaten, sagte: „Ich hoffe, dass diese Konferenz CITES und die CBD beeinflussen wird. Beide treffen aktuell Entscheidungen ohne die Stimmen Afrikas“. Die vollständige APAC-Erklärung finden Sie hier.
Der Internationale Jagdrat (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßten die Ergebnisse der Konferenz und stellten fest: Die besten Beispiele für erfolgreichen Naturschutz stammen aus Ländern, die regulierte Jagd als Teil ihrer Naturschutzstrategie nutzen.
rdb