England: Wildschweine als ASP-Risiko

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In England gibt es nur wenige Wildschweine. Doch die Angst wächst, sie könnten sich mit ASP infizieren.

Auch auf der Insel haben Schweinehalter Angst vor einem ASP-Eintrag (Foto: Tobias Thimm)

Ein von einem osteuropäischen LKW-Fahrer weggeworfenes Sandwich mit heimischer Wurst könnte reichen. Die englischen Schweinemäster leiden schon jetzt, wie ihre europäischen Kollegen, unter niedrigen Schweinepreisen und rapide steigenden Kosten. Ein ASP-Ausbruch könnte die britische Landwirtschaft erheblich schädigen.

Die einst häufige einheimische Wildart wurde auf der Insel schon vor über dreihundert Jahren ausgerottet. In den 1990er Jahren entkamen dann ein paar Wildschweine aus Gehegen nahe der Stadt Ross-on-Wye in Südwest-England. 2004 entsorgte dort ein Züchter weitere 60 Wildschweine illegal, indem er sie in die Freiheit entließ. Seitdem entwickelt sich eine Population, die systematischen Zählungsversuchen zufolge inzwischen 700 bis 1.400 Tiere umfassen soll. Das ist möglicherweise eine grobe Unterschätzung. Es ist jedenfalls der größte frei lebende Bestand im Vereinigten Königreich.

Im Jahre 2008 klassifizierten die Behörden diese Wildschweine als „feral“. Damit sind sie keine einheimische Wildart, sondern gelten als verwildert und sind Schädlinge, die niemand gehören. Auf Staatsland werden sie von dazu qualifizierten Bediensteten der Forstagentur geschossen. Private Landbesitzer sollen sie auf ihrem Besitz ebenfalls bejagen, wenn sie dazu befähigt sind. Von 2008 bis 2020 wurden insgesamt knapp 4.000 Tiere erlegt, ein Viertel davon allein im Jagdjahr 2019/20. Auch das spricht dafür, dass ihre Zahl weiter wächst. Ziel der Behörden ist eine Bestandsstabilisierung bei etwa 400 Tieren.

rdb

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