Zur heutigen 1010. Plenarsitzung des Bundesrates hat sich der Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA) in einem offenen Brief an die Ländervertreter gewandt.
Die Unterzeichnenden des offenen Briefes vertreten ein weites Spektrum von Fachverbänden
Unterzeichnet hatten auch 18 weitere Verbände und Organisationen aus dem Natur- und Artenschutz sowie der Tierhaltung.
Konkret geht es um den Entschließungsantrag 697/1/21 mit dem Titel „Importe von freilebenden Wildtieren verbieten – Wilderei, Wildfänge und Artensterben wirksam bekämpfen“. Bei Annahme dieses Antrags durch den Bundesrat wäre die neue Bundesregierung aufgefordert, sich für eine umfassende Regulierung von Wildtierimporten auf europäischer Ebene einzusetzen – unabhängig davon, ob diese Tiere nachhaltig und legal der Natur entnommen worden sind, oder ob dies illegal geschah. Der BNA: „Ein legaler und nachhaltiger Handel mit Wildtieren wird jedoch durch die Vereinten Nationen, die Weltnaturschutzunion IUCN und das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES als relevante Einnahmequelle für lokale Bevölkerungen angesehen, wodurch Ökosysteme vor Ort bewahrt werden und Artenschutz in situ ermöglicht wird.“
Der BNA und die Verbände wiesen auf die Relevanz dieses völkerrechtlich legitimierten legalen nachhaltigen Handels hin. Die Unterzeichnenden des offenen Briefes befürchten, dass bei einer Bewilligung des Änderungsantrags 697/1/21 nicht nur der weltweite Natur- und Artenschutz zurückgeworfen werden könnte, sondern dass Deutschland bei einem pauschalen Importverbot von Wildtieren seinen politischen Einfluss und seine wissenschaftliche Expertise zur Erhaltung der Biodiversität verlieren könnte. Daher haben die Unterzeichner die Mitglieder des Bundesrates gebeten, den Änderungsantrag 697/1/21 nicht zu bewilligen und stattdessen die unter Federführung des BNA erstellten und von vielen Verbänden unterstützten Lösungsansätze zu berücksichtigen, die dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit des Bundesrats im Oktober übersandt wurden.
Die Verbändestellungnahme ist hier abrufbar…
rdb