Eine Forderung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nach einem Einfuhrverbot für Jagdtrophäen wurde gestern im Umweltausschuss des Bundestages abgelehnt. Ebenso ihr Vorschlag, bei Verhandlungen über Entwicklungshilfe in den betreffenden Ländern Jagdverbote einzufordern.
Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit haben am Mittwoch einen Antrag von CDU/CSU und SPD zum Artenschutz mehrheitlich angenommen. Eine Vorlage der Grünen fand keine Mehrheit. Die abschließende Behandlung der Anträge im Plenum findet heute ohne Debatte statt.
Beide Anträge enthalten unter anderem Forderungen zur anstehenden Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES). Die Konferenz soll nun vom 17. bis 28. August 2019 in Genf stattfinden (siehe JWW Meldung).
Die Forderung nach Importverboten für Jagdtrophäen wurde abgelehnt. (Foto: Bastian Wiedenhaupt / Pixabay)
In der Diskussion im Ausschuss betonten Vertreter aller Fraktionen die Bedeutung des Artenschutzes und verwiesen darauf, dass etwa beim Schutz der Elefanten und Nashörner gehandelt werden müsse. Ein Vertreter der SPD-Fraktion forderte die Bundesregierung auf, bei der Vertragsstaatenkonferenz auch auf Reptilien und Amphibien zu achten. Die Grünen forderten weitere Handelsbeschränkungen, so ein Importverbot für Wildfänge oder ein “umfassendes Importverbot für Jagdtrophäen auf EU-Ebene”. Die Linke unterstützte den Antrag der Grünen, enthielt sich aber bei der Abstimmung.
Die Koalitionsfraktionen stellen in ihrem Antrag beim Schutz von Elefanten und Nashörnern und dem Kampf gegen den Schmuggel von geschützten Tier- und Pflanzenprodukten weiterhin dringenden Handlungsbedarf fest. Sie fordern die Bundesregierung unter anderem dazu auf, sich bei der Vertragsstaatenkonferenz “gegen jegliche Lockerung des Schutzes von Elefanten- und Nashornpopulationen und gegen die Lockerung geltender Handelsverbote für diese Tierarten und aus ihnen hergestellte Produkte zu positionieren”. Union und SPD fordern auch eine Unterbindung des Handels mit Vorerwerbs-Elfenbein in der EU sowie eine weitere Beschränkung des europäischen Exports.
Mit ihrem Verlangen, generell bei der CITES-Konferenz Anträge auf Aufnahme von Tieren in die Anhänge I und II zu unterstützen und Herabstufungen abzulehnen, profilierten sich die Grünen wieder einmal als Verbotspartei.
rdb