Indien: Höchstzahl an verendeten Tigern

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126 Tiger wurden im letzten Jahr in Indien verendet aufgefunden.

Männlicher Tiger auf der Jagd im Nargarahole Nationalpark am Kabini Fluss, Karnataka, Süd-Indien (Quelle: Bodo Meier/Archiv Baldus)

Dies sei die höchste Zahl seit Beginn der systematischen Zählungen vor zehn Jahren, teilte die Nationale Indische Tigerschutzbehörde NTCA mit. Die meisten Tiere starben eines natürlichen Todes. Wilderei und Konflikte mit Menschen sind andere Ursachen. Immer mehr Menschen dringen in die Lebensräume der Tiger vor. Zwischen 2014 und 2019 wurden über 200 Menschen von Tigern getötet.

Es gibt 50 Schutzgebiete für Tiger, doch fast ein Drittel der großen Raubkatzen lebt außerhalb. Im Lande gibt es etwa 3.000 der Tiere. Das sind rund 75 Prozent aller Tiger Asiens. Seit man vor 50 Jahren damit begann, mit dem „Projekt Tiger“ die Großkatze vor dem Aussterben zu bewahren, gibt es einen klaren Aufwärtstrend.

Das Land steht vergleichsweise besser da als Nachbarländer. Die Regierung Modi ist deshalb mächtig stolz und spricht vom „Goldstandard des Tigerschutzes“ und einem „historischen Erfolg“. Indische Wissenschaftler sehen das kritischer. Sie meinen, dass das Land Platz für viel mehr Tiger hätte. Sie kritisieren auch die politischen Spielchen um die Höhe der Tigerzahlen und die verkrustete Bürokratie, die wirksamen Naturschutz erschwert.

rdb

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