In diesen Tagen erhielt die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke einen zweiseitigen Brief von ihrem Kollegen aus Namibia.
„Minister Shifeta: Einfuhrrestriktionen, die über CITES hinausgehen sind einseitig, unrechtmäßig und eine neo-koloniale Einmischung in unsere souveränen Rechte.“ (Quelle: Rolf D. Baldus)
Umweltminister Pohamba Shifeta hatte Ihr aus Windhuk in Sachen Einfuhrverbote für Jagdtrophäen geschrieben. Mit Verwunderung habe man aus verschiedenen Quellen erfahren, dass das deutsche Umweltministerium solche Pläne habe. Freundlich erbittet man die Darlegung der Absichten und den Grund dafür. Man sei äußerst besorgt, denn Jagdtouristen aus Deutschland seien besonders wichtig für Namibia.
„Die Nutzung unserer natürlichen Ressourcen steht in unserer Verfassung“ schreibt Minister Shifeta. Einige der unter CITES fallenden Tierarten, wie Elefanten, Nashörner, Leoparden oder Bergzebras seien weit verbreitet oder würden zahlenmäßig anwachsen. Genauso wie in Deutschland und Europa sei ein Management der Wildbestände erforderlich.
Auch die Verhinderung von Schäden an Leib und Leben der Bevölkerung oder an den landwirtschaftlichen und forstlichen Ressourcen sei unabdingbar. Man handele auf der Grundlage der besten vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und in enger Abstimmung mit allen international gültigen Vereinbarungen. „Ähnlich wie in Deutschland und Europa ist die nachhaltige und regulierte Jagd durch Einheimische und Ausländer eine Schlüsselkomponente unserer Strategie des Artenschutzes. In unserem Land sind die Einnahmen aus solcher naturschutzbasierter Jagd auch wichtig, damit wir unsere nationalen und internationalen Klimaschutzziele erreichen können, indem wir Habitate erhalten, Menschenrechte … sichern und eine florierende Wildwirtschaft durch einen ausbalancierten Foto- und Jagdtourismus entwickeln.“
Minister Shifeta: „Wir bewerten jede Art von Einfuhrrestriktionen, … die über CITES hinausgehen als einseitig, unrechtmäßig und als eine neo-koloniale Einmischung in unser souveränes Recht, unsere Ressourcen nachhaltig zu nutzen.“ Shifeta fordert Lemke auf, in Konsultationen mit Namibia einzusteigen und bietet erneut einen professionellen Dialog über diese Fragen an. Abschließend lädt er Frau Lemke ein, sich den Erfolg des Naturschutzes durch nachhaltige Nutzung in Namibia selbst anzusehen.
Bisher hört Frau Lemke bei ihren Entscheidungen nur auf die Tieraktivisten und ihre grüne Klientel und verweigert sich Sachargumenten. Jetzt wird es interessant.
rdb