Südafrika: Private Wildfarmen von globaler Bedeutung für wilde Huftiere

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Es ist nicht jedermanns Sache, in Südafrika hinter hohen Zäunen auf Jagd zu gehen. Ohne Zäune könnte dort allerdings kein Wild gehalten werden.

Weniger als 600 Weißschwanzgnus soll es Ende des 19. Jahrhunderts noch gegeben haben. Auf privaten Wildfarmen hat sich wieder eine stabile und wachsende Population etabliert. (Quelle: Rolf D. Baldus)

Eine Gruppe von Forschenden hat nun untersucht, welche Bedeutung diese Wildfarmen für Huftiere haben. Die Überschrift ihrer Studie fasst das Ergebnis zusammen: „Südafrikas private Wildfarmen schützen bedeutsame Populationen wilder Huftiere von globaler Bedeutung“.

In Südafrika wird eine Fläche von schätzungsweise 20 Millionen Hektar kommerziell mit Wildtieren bewirtschaftet. Landesweit leben dort 4,7 bis 7,2 Millionen Pflanzenfresser. Die Wildfarmer sind erwerbsorientiert. Ohne Bejagung würden sich die meisten Ranches nicht rechnen. Das Land würde wie früher landwirtschaftlich genutzt.

Diese Wildtierhaltung ist nach Ansicht des Autorenteams eines der wenigen positiven Beispiele weltweit, wo einheimische und vormals ausgerottete Säugetierpopulationen wieder gedeihen. Das Beispiel zeigt, wie eine nachhaltige Nutzung, vor allem durch Jagd, zu einer Wiederbelebung der Tierwelt führen kann („rewilding“).

Die Studie erörtert auch die potenziellen negativen Auswirkungen der weit verbreiteten Wildzäune auf die Fragmentierung der Landschaft, den Genfluss sowie auf unbeabsichtigte Hybridisierung und Veränderungen der Vegetationsdynamik. Trotz verschiedener Probleme und Herausforderungen bietet die kommerzielle Wildtierhaltung eine praktikable Option für die Erhaltung der Artenvielfalt bei großen Huftieren, so die Autoren.

rdb

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