Im tansanischen Ngorongoro-Krater haben Löwen drei Maasai-Kinder getötet.
Ein kapitaler Mähnenlöwe im Ngorongoro-Krater. Für Touristen (Fahrzeug im Hintergrund) sind die vielen Löwen im Krater eine Attraktion. Für die Bewohner trifft dies nicht zu. (Quelle: Archiv Baldus/Markus Borner)
Die Neun- bis Elfjährigen hüteten Vieh und waren auf der Suche nach vermissten Rindern. Ein weiteres Kind wurde verletzt, gab der Polizeichef von Aruscha bekannt. Er empfahl den nomadischen Maasai-Viehhirten, „Vorsichtsmaßnahmen gegen gefährliche Wildtiere zu ergreifen“. Neben diesem guten Rat hatte er allerdings nichts weiter anzubieten. Man kann davon ausgehen, dass die Maasai diese Löwen jetzt mit handelsüblichen Insektiziden vergiften werden.
Im sogenannten „Ngorongoro Conservation Area“, das zur Serengeti gehört, dürfen die Maasai siedeln und ihr Vieh halten. In den sonstigen Nationalparks des Landes darf niemand siedeln. Die Maasai-Männer wissen sich die Löwen mit ihren Speeren vom Leib zu halten und werden von den Raubkatzen gemieden. Auch heute noch bejagen die „Morani“, die jungen Männer der Kriegerkaste, Löwen als Teil ihrer Mannbarkeitsriten. Dabei stellen sie sich nicht zum Kampf Mann-gegen Löwe, sondern eine ganze Gruppe der jungen Männer umzingeln einen einzelnen Löwen und speeren ihn dann. Diese Jagd ist offiziell verboten.
Das weltbekannte Naturschutzgebiet, eine Welt-Naturerbe-Stätte, wird jedes Jahr von tausenden Touristen besucht.
Kürzlich mussten 36 Löwen aus dem angrenzenden Serengeti-Nationalpark umgesiedelt werden, nachdem sie Menschen und ihr Vieh angegriffen hatten.
rdb