UK: Regierung verkündet Einfuhrverbot

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Heute Morgen hat die britische Regierung ein totales Einfuhrverbot für Jagdtrophäen verkündet.

Die offizielle Pressemitteilung der britischen Regierung ist mit einem Zebra illustriert. Damit will man zeigen, dass auch Tiere, die in vielen Ländern so häufig wie das Rotwild in Großbritannien sind, vom Importverbot betroffen werden. (Quelle: Archiv Baldus)

Premierminister Boris Johnson kämpft um sein politisches Überleben. Ein neuer Skandal: Engste Vertraute sollen letztes Jahr trotz Lockdown eine Weihnachtsparty gefeiert und dabei gegen alle Coronaregeln der Regierung verstoßen haben. Johnson hat dies wiederholt vehement abgestritten. Doch jetzt ist ein Video aufgetaucht: Danach könnte der Premier als Lügner dastehen.

Doch der Regierungschef hat jetzt unerwartet einen Trumpf aus dem Ärmel gezogen, der die Öffentlichkeit auf andere Gedanken bringen soll: Die Regierung hat heute Vormittag nach eigenen Worten „eines der weltweit schärfsten Einfuhrverbote für Jagdtrophäen“ verkündet.

Nach Angaben von Umweltminister George Eustice sind „fast 7.000“ verschiedene Arten betroffen. Das Verbot geht damit weit über die ursprünglich genannten ikonischen Tierarten wie Elefant, Nashorn, Löwe und Leopard hinaus. Speziell genannt werden neben den Big Five auch Büffel, Zebras und Rentiere. Da bleiben immer noch fast 7.000 andere Arten.

Als Begründung verweist man auf die Konsultation zum Einfuhrverbot. Es habe 44.000 Einsendungen gegeben. 86% hätten schärfere Restriktionen gefordert. Großbritannien sieht sich jetzt als weltweiter Anführer des Tierschutzes.

Völlig ungewöhnlich und unüblich wird drei radikalen Tier-NGOs in der regierungsoffiziellen Presseerklärung breiter Raum gegeben, damit sie ihre eigenen Positionen noch einmal ausbreiten und die Regierung loben können.

rdb

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