USA: Jäger in Wisconsin erlegen 216 Wölfe in 60 Stunden

8717

Der amerikanische Bundesstaat Wisconsin legte für die einwöchige Jagd auf Wölfe im Februar eine Quote von 200 Tieren fest.

Grundlage dieser nachhaltigen Quote waren Bestandserhebungen, wissenschaftliche Populationsberechnungen und praktische Erfahrungen.

Davon gingen 119 Lizenzen an den Staat und wurden für die Jägerschaft bereitgestellt. Allerdings werden im amerikanischen Lizenzsystem mehr Jagdlizenzen als tatsächlich genehmigte Abschüsse verkauft, da die Erfolgsquote der Freizeitjäger in der Regel gering ist. Jeder Jäger muss seinen Abschuss melden und sobald die Quote erreicht ist, wird die Jagd eingestellt. 81 Lizenzen gingen an die Stämme der Ojibwe auf der Grundlage bestehender Verträge des Staates mit den Ureinwohnern.

Möglich geworden war die Wolfsjagd, weil die Bundesregierung den Wolf von der Liste bedrohter Tierarten genommen hatte (JWW hat berichtet …). Die Hegebemühungen der vergangenen Jahre hatten Erfolg, denn der Wolf ist keine bedrohte Tierart mehr. Die Schäden an Vieh und Haustieren durch Wölfe sind im letzten Jahr um 70% angestiegen.

Bei einer festgelegten Quote von 200 Wölfen erlegten Jäger in Wisconsin 216 Wölfe in lediglich 60 Stunden (Foto: PPZV)

Offenbar gibt es bei weitem mehr Wölfe als angenommen, denn innerhalb von 60 Stunden waren 216 Wölfe erlegt. Die Behörden hatten gar nicht genug Zeit, die Einstellung der Jagd bekannt zu geben. Im Übrigen kann die Regierung aus praktischen Gründen die Einstellung der Jagd nur mit einer Frist von zwei Tagen anordnen. Dadurch wurde die Quote deutlich überschossen. Eine solche Übererfüllung der Quote von 82% hat es in der Vergangenheit nie gegeben. In Wisconsin waren Wölfe in den Jahren 2012 bis 2014 bejagt worden. Gerichte hatten dann verfügt, dass die Wölfe wieder auf die Rote Liste gesetzt werden mussten.

Jagdgegner nutzen das versehentliche Überschießen der Quote zu einer hysterischen Kampagne, um generell die Jagd in Frage zu stellen. Allerdings beträgt der Wolfsbestand in dem Bundesstaat mindestens 1.400 Wölfe, und das eigentliche Managementziel ist die Entnahme von 350 Tieren. Offenbar war das aber politisch nicht durchsetzbar gewesen. Im Übrigen kann man, wenn der politische Wunsch besteht, die Quote im nächsten Jahr kürzen. Insofern stellt das Überschießen der Quote kein Problem dar.

rdb

ANZEIGEAboangebot