Bärenjagd – aber wie?

1790


Fragwürdige Methoden

 In Verruf geraten sind Hubschrauber-Jagden in Sibirien, besonders auf Kamtschatka. Man fliegt mit dem Helicopter bis man einen starken Bären sieht, landet in der Nähe und geht den Bären an. Nicht selten wird der Bär mit dem Hubschrauber noch dem Jäger zugedrückt. Schüsse aus dem Hubschrauber sind wohl der Höhepunkt perfider Schießerei.

Keine Frage, ein Hubschrauber ist ideal zum Einfliegen ins Jagdgebiet. Danach aber muss erst zwölf Stunden gewartet werden, bevor man beginnt zu Fuß oder Pferd zu jagen. Bis vor rund zwölf Jahren wurden die Russen nur selten mit waidgerechten Trophäenjägern konfrontiert. Gestressten Politikern und manchem Staatsgast kam es nur auf die Trophäe an. Da bot der Militärhubschrauber ideale Voraussetzungen. Heute dürfte eine Helikopterflugstunde auch in Russland über 1.000 US-Dollar kosten, die nicht wenige Jagdgäste um des Erfolgs Willen gerne zahlen. Schnell sind die Bären überjagt.

Die in fernen Ländern praktizierten Jagdmethoden spiegeln gewiss den Zeitgeist der zahlenden Gastjäger wieder. Würde es ihnen mehr um eine waidgerechte, faire Jagd oder anders ausgedrückt um das Jagen an sich gehen, und weniger allein um eine repräsentative Trophäe, dann gäbe es keine Hubschrauberjagd. Man macht sie ja nur, weil der Kunde sie will oder zumindest toleriert. Die zahlreichen „schwarzen“ Schafe haben dazu beigetragen, dass die Bärenjagd in Kamtschatka in Verruf geraten ist.

Ich meine zu Unrecht, denn es gibt genug Jäger, die sich dort ihre Trophäe wirklich erjagt haben. Kamtschatka bietet herrliche, erfolgversprechende Jagden zu fairen Preisen, die sich nicht hinter Jagden in Nordamerika zu verstecken brauchen – es kommt nur auf den Jäger an!

Hansgeorg Arndt


Hansgeorg Arndt

Hansgeorg Arndt

ANZEIGEAboangebot