Nur wenige Seevogelarten erkranken an Vogelmalaria und obwohl wärmeliebende Mücken die Hauptüberträger für diese Infektion sind, ist die Bedeutung von Klimaunterschieden geringer als erwartet.
Besonders anfällig für Vogelmalaria: Fregattvögel. Foto: dpa |
Weil Seevögel oft in großen Kolonien auf engstem Raum zusammenleben, ist der Parasitendruck hoch. Mücken, Flöhe oder Zecken können bei einer solchen Lebensform leicht von Tier zu Tier gelangen und beim Saugakt Blutparasiten wie Plasmodien, Auslöser der Vogelmalaria, übertragen.
Welchen Einfluss Klima, Lebensraum und Lebensweise bei der Verbreitung dieser Erkrankung haben, sind Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell nun mit einem internationalen Kollegenteam nachgegangen. Dabei fanden sie heraus, dass sich Vogelarten, die auf derselben Insel leben, stark im Befall unterscheiden und Fregattvögel besonders häufig betroffen sind. Bei Raubmöwen und Alkenvögeln konnten die Wissenschaftler dagegen gar keine Infektion mit dem Blutparasiten nachweisen.
Die Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass die Infektionswahrscheinlichkeit unter anderem vom Lebensstil der Vögel abhängt: Arten mit langer Nestlingszeit und Höhlenbrüter sind besonders betroffen.
sd