Jagdgegner behaupten oft, dass nur der Fototourismus in Afrika der breiten Bevölkerung zu Wohlstand verhelfe, Jagdtourismus hingegen keine Wirkung zeige.
Touristen im namibischen Caprivistreifen: Wieviel Geld kommt bei der armen Bevölkerung an? (Quelle: Trott/Archiv Baldus)
Studien aus Botswana und Uganda bestätigen aber die positiven Wirkungen des Fototourismus eher nicht. Wissenschaftler haben sich jetzt der gleichen Frage in Namibia angenommen.
Sie untersuchten die Wirkungen des sogenannten Entwicklungskorridors durch den Caprivi-Streifen im Norden Namibias. Hat der Ausbau der Durchgangsstraße und der Tourismus-Infrastruktur auch entsprechende Wertschöpfung generiert? Das Ergebnis: Grundsätzlich besteht ein Zusammenhang, aber die Vorteile erreichen kaum die breite Bevölkerung.
Weniger als 4 % der Erwachsenen fanden tourismusnahe Beschäftigung und das ausschließlich im Niedriglohnsektor. Der Tourismus trug in der Region nur mit 5,5 % zu den Haushaltseinkommen bei. Auch die indirekten Wirkungen waren gering. Fremdenverkehr trägt also durchaus zu wirtschaftlicher Wertschöpfung bei. Aber bei der armen Bevölkerung kommt zu wenig an.
Auch die Jagd kann keine Wunder bewirken. Insbesondere in abgelegenen Gegenden, die für Fototourismus oft auch ungeeignet sind, kann nachhaltige Jagd jedoch zu den ländlichen Haushaltseinkommen beitragen. Südlich des Caprivistreifens liegt zum Beispiel die landschaftlich karge Nyae Nyae Conservancy. Gut die Hälfte der Jagdumsätze kommt dort direkt bei der lokalen Bevölkerung an. Wegen der nachhaltigen Jagd auf alte Elefanten sind das ganz erhebliche Summen.
rdb