Dänemark: Wenn Wissenschaftler Vermutungen über „kryptische Wolfsmortalität“ anstellen

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In der Zeitschrift der „Society for Conservation Biology“ schreibt ein Autoren-Team über das ihrer Meinung nach rätselhafte Verschwinden von Jungwölfen auf der Halbinsel Jütland (Dänemark und Teile von Schleswig-Holstein).

Wissenschaftler beschäftigten sich mit dem rätselhaften Verschwinden von Wölfen auf der Halbinsel Jütland (Foto: Shutterstock)

Von 35 beobachteten Wölfen wanderten drei ab, neun verendeten und 14 verschwanden, ohne dass man dazu Näheres feststellen konnte. Das Team Peter Sunde et al. sprechen von dem Gebiet als einer Senke, in der ein Teil der Population einfach verschwindet. Diese „kryptische Mortalität“ führen die Autoren auf illegale Tötungen zurück, vor allem im dicht besiedelten Dänemark mit seiner Intensivlandwirtschaft. Ihr einziger Beleg für die „rätselhafte Sterberate“ ist allerdings die vermutete Ablehnung des Wolfs durch große Teile der dänischen Bevölkerung.

Auch die Anwendung komplexer theoretischer Berechnungsmethoden kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Vermutungen über die Gründe des eventuellen Verschwindens von Wölfen kein wissenschaftlich valides Ergebnis darstellen. Oder anders gesagt: Dem angeblichen Mord fehlt die Leiche. Es ist unrealistisch anzunehmen, dass eine große Anzahl von Wölfen illegal getötet werden kann, ohne dass irgendwann Spuren gefunden werden. Unter dem Mantel der Wissenschaft kann der Inhalt solcher Publikationen dennoch in die politische Entscheidungsfindung einfließen.

rdb

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