Bärenjagd – aber wie?

1952


Luderjagd oder Hundemeute?

 Einfacher ist eine Bärenjagd am „Bait“ (Luder). In Nordamerika werden oft Schwarzbären auf diese Weise bejagt. Üblich und erlaubt ist das im Osten Nordamerikas sowie in Kanada vor allem in Alberta, Manitoba und Saskatchewan.

Die Gebiete sind oft dicht bewaldet. Teils liegen sie aber auch in stark landwirtschaftlich genutzten Zonen. Man legt im Wald Luderplätze an und baut in der Nähe einfache Hochsitze (diese sind kaum mit unseren Ansitzeinrichtungen vergleichbar, oft handelt es sich nur um ein Brett zwischen zwei Ästen).

Die Bären werden in Nordamerika überwiegend mit Schweinefleisch und -fett sowie als Zugabe Honig geködert. Meist erscheinen die Bären in der frühen Dämmerung, seltener am Morgen. Diese Jagd auf kurze Entfernungen erlaubt eine gute Auswahl, und sie ist sehr erfolgreich im Frühjahr.

Die Luderzeit im Frühjahr ist kurz und die Bären nehmen Luder nach der Winterruhe sehr gern an. Anders sieht es im Herbst aus. Für eine erfolgreiche Jagd müsste das „Bait“ das gesamte Frühjahr und den Sommer hindurch beschickt werden. Das verteuert die Kosten. Ferner werden Luder im Herbst von den Bären viel unregelmäßiger aufgesucht – es gibt ja anderswo genug Fraß. Um den Jagderfolg zu mindern, wurde die Frühjahrsbärenjagd in Ontario verboten.

Eine besondere Methode in Nordamerika ist noch die Jagd mit der Hundemeute. Hunde, die speziell dazu abgerichtet sind, jagen Schwarzbären, bis diese Aufbaumen oder sich stellen. Der Jäger muss der Meute schnellstmöglich folgen. Teils geschieht dies mit ATV’s (All Terrain Vehicles) oder Pferden. Meist wird aber von der nächsten Straße aus zu Fuß gefolgt.

Da diese Jagd auf trockenem Boden ohne Schnee stattfindet, sind frische Bärenfährten am Morgen nicht einfach zu finden. Zur Fährtensuche fährt man Pisten (Holzabfuhrwege, Farmwege), mit den Hunden auf der Ladefläche, ab. Bei dieser Jagd werden öfter geringe Bären oder Bärinnen erlegt. Die Erfolgsquote hängt stark vom Terrain, der Fitness des Jägers und der Qualität der Hundemeute ab.

In der Regel ist die Erfolgsquote nicht hoch. Bei Quoten von 50 bis 60 Prozent kann man schon von sehr guten Bedingungen ausgehen. Die Jagd mit Hunden sowie am Bait ist in vielen Gebieten Nordamerikas verboten. Wenn sie erlaubt ist, bezieht sich die Erlaubnis nur auf Schwarzbären.

Hansgeorg Arndt


Hansgeorg Arndt

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