Bärenjagd – aber wie?

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Es kommt auch auf den Jäger an: Die Jagdarten sind sich weltweit sehr ähnlich. Jedoch gibt es traditionelle Besonderheiten. Ferner erfordern unterschiedliche Jahreszeiten und verschiedene Landschaften auch darauf abgestimmte Jagdarten.

Bären in Rumänien
Eine selektive Jagd auf bestätigte Bären wird in Rumänien angeboten: Ansitz am Luder.

Von Roland Zeitler
Eine im fernen Asien (Sibirien/Kamtschatka) und Nordamerika häufig ausgeübte Jagdart ist:

Spot and Stalk

 Man nimmt auf einem Aussichtsposten – einer natürlichen Erhebung, von der man möglichst viel Gelände überblicken kann – Platz und glast die Gegend mittels Fernglas und Spektiv ab. Sieht man einen Bären, dann muss von der Stärke her entschieden werden, ob man ihn angeht. Natürlich auch, ob noch die Zeit und das Licht für ein solches Angehen reicht.

Für diese Jagdart benötigt man ausreichend Zeit, möglichst 14 volle Jagdtage, um Erfolg zu haben. Diese Jagdart kann physisch extrem anstrengend sein. Man benötigt neben guter Kondition aber auch gute Nerven. Tagelanges, erfolgloses Beobachten setzt manchem Jäger psychisch zu. „Spot and Stalk“ übt man im hohen Norden aus, wo es keinen dichten Wald mehr gibt. In dicht bewaldeten Gebieten ist diese Jagdart wenig erfolgversprechend. Es ist die bevorzugte Jagdart auf Kodiak Island und der Peninsula Alaskas.

Viele Bären werden auch zufällig auf einer Kombinationsjagd erlegt. Dabei kann man auch die Reste eines erlegten Elches als natürliches Bait nutzen. Die meisten Staaten im Westen Nordamerikas verbieten das Anlegen von Ludern. Die Erlegung an natürlich anfallenden Ludern ist aber erlaubt.

Mit dem Skidoo

 Im Frühjahr benutzt man auf Kamtschatka und auf Tundra-Grizzly in den Northwest Territories Kanadas vor allem Schneemobile. Der Jäger sitzt in einem Schlitten, der von einem Skidoo gezogen wird.

Aus Sicherheitsgründen – die Geräte fallen öfter mal wegen technischer Defekte aus – wird meist ein zweites Schneemobil mitfahren. So werden am Tag zwischen 60 und 100 Kilometer zurückgelegt. Die „Schlittenfahrt“ ist trotz guter „Sitzpolster“ recht unbequem. Man fährt und beobachtet die Gegend. Gesucht wird auch nach frischen Fährten, denen man unter Umständen folgen kann. Sieht man einen jagdbaren Bären, dann wird er angegangen.

Bei dieser Jagd ist der richtige Zeitpunkt besonders wichtig. Auf der einen Seite müssen die Bären aus der Höhle sein und nach Fraß suchend umherziehen. Auf der anderen Seite muss noch soviel Schnee liegen, dass die Fortbewegung mittels Schneemobil problemlos möglich ist. Der beste Zeitpunkt auf Kamtschatka liegt zwischen der letzten Aprilwoche und Mitte Mai. In der Tundra Kanadas ist je nach Gegend die beste Zeit zwischen Mitte April und 20. Mai. Diese Jagdart bringt meist hundertprozentigen Erfolg.

Hansgeorg Arndt

Hansgeorg Arndt

Ansitz
Die Ansitz“häuser“ sind für etliche Jäger aber überdimensioniert.
Hansgeorg Arndt


Hansgeorg Arndt

Folgeseiten:
[-1- An Lachs-Flüssen]
[-2- Luderjagd oder Hundemeute?]
[-3- Bärenjagd vom Boot]
[-4- Bärenjagd in Europa]
[-5- Eisbär-Jagd an der Hudson Bay]
[-6- Fragwürdige Methoden]
Fotos: Egon Merle, Alfred Löprich, Josef Thoma, Karin Günther, Peter Weiss

Hansgeorg Arndt

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